Drei Junge Männer, ein Zelt, eine Brücke.
Dieses Szenario ist nicht ungewöhnlich, auch die Geschichte, die sich dahinter verbirgt, ist keine Seltenheit, sondern in dem Kreise fast Normalität.
Bei den 3 jungen Männern handelte es sich um Brüder, der jüngste von ihnen nicht volljährig und erzählte, er wohne bei einem Freund, die Mutter seines Freundes hätte ihn mit aufgenommen und würde sich um ihn kümmern. Die Brüder lebten in dem Zelt unter der Brücke, ab und zu besuche er seine Brüder, denn sie haben ja nur sich. Ihre Schwester würde noch beim Vater leben, sie war die Älteste und pflegte mit ihrem Mann den Alkoholkranken Vater.
Die Mutter sei früh einfach weggegangen hat die Familie mit den 4 Kindern einfach alleine gelassen. Der Vater fing an zu trinken, die Tochter zog aus und der Vater ließ seine Wut und Frust an den Söhnen aus. Irgendwann sind die beiden edleren Söhne abgehauen, sie haben die Gewalt nicht mehr ausgehalten, haben selber angefangen zu trinken.
Zwischen Dreck und Schlägen, das war doch kein Leben, so erzählten sie. Der jüngste Bruder hatte einen Freund, bei dem er immer öfter schlief und die Mutter sah die Spuren des väterlichen Frustes und nahm ihn bei sich auf.
Die beiden Älteren brachen die Schule ab es schien niemanden zu kümmern was aus den Jungs werden würde. Beim Sozialamt konnten sie sich zwar täglich den Tagessatz Geld abholen, doch keiner kümmerte sich darum, ob sie eine Wohnung oder gar in betreutes Wohnen hätten kommen können. Eine Übernachtungsstätte, in der sie sich mal ein Zimmer teilte, war keine Alternative, denn auch dort herrschte Gewalt, Alkohol und Dreck.
Im Zelt unter der Brücke fühle man sich wenigstens sicher.
Ein Satz ging mir nicht mehr aus dem Kopf: „Das ist unser Leben, das ist doch normal, was meinst Du wie viele dieses Leben und sogar das erlebte mit uns teilen?“
Ehrlich gesagt, es war mir überhaupt nicht klar, das viele so Jung durch das Raster der Gesellschaft gefallen sein könnten. Ich habe es einfach nicht wahrgenommen. Leider wohl nicht richtig hingeschaut, so denke ich bei mir. Und ich frage mich, wie viele einfach genauso wie ich nicht richtig hinschauen. Und wie viele Jugendliche hätte eventuell eine echte Chance auf ein „anderes normales“ Leben gehabt, wenn man Frühzeitig versucht sie aus solchen Situationen herauszuholen und das tut, was man eigentlich tun sollte, sie unterstützen und zeigen übermäßiger Alkoholkonsum und auch rohe Gewalt sind nicht „normal“.
Kinder sollten das nicht erleben müssen, sie sollten von der Gesellschaft den Rückhalt bekommen, wenn die Eltern nicht in der Lage sind, aber wir dürfen nicht vergessen, junge Menschen tun sich oft schwer nach Hilfe zu fragen. Ich möchte gar nicht mehr viel dazu schreiben, das einfach mal so im WWW stehen lassen, damit sich jeder mal seine eigenen Gedanken darüber macht.